Wechselwirkungen...
Es ist so angenehm, zugleich die Natur
und sich selbst zu erforschen,
weder ihr noch dem eigenen Geist Gewalt anzutun,
sondern beide in sanfter Wechselwirkung
miteinander ins Gleichgewicht zu bringen.
Johann Wolfgang von Goethe
An diese Worte Goethes erinnerte ich mich an dem gestrigen, in diesem Jahr bisher selten kostbaren Gartensonnentag.
Ich häckelte zuerst, sozusagen zur Einstimmung, das Beet mit dem zaghaft sprießenden Schnittlauch durch. Dann testete ich die erfrorenen Stängel des Goldlacks ob noch Leben in ihnen wäre, leider nein, als Trost entdeckte ich die roten noch eingerollten Blättchen des Tränenden Herzens. Dann fand ich einige verlassenen Schneckenhäuschen die ich zu meiner Sammlung unter dem Rosenzwetschgenbaum brachte. Da erklingt ein Wort meiner Großmutter im Ohr: Der Liebstöckel zeigt ob du im Garten arbeitest… Oh je, denke ich und befreie den uralten großen Maggistrauch von seinen Winterklamotten, rede ein wenig mit ihm und bin mir sicher: Er wird wachsen…
Da baumelt mir ganz luftig frech ein Efeuvorhang vor der Nase herum. Dieser Klettermaxe hat den alten abgestorbenen Mirabellenbaum begrünt, was ich auch ganz in Ordnung finde. Doch: Dieses Efeu, das die Unsterblichkeit, die Unvergänglichkeit der Liebe, die Jugend und die Kraft symbolisiert, unterwirft so langsam mein vorderes Staudenbeet, verwischt die Konturen der Wege und wandert in den Fugen derselben im oberen Gartenbereich herum so als wäre eben alles Efeureich.
Ich dachte an Goethe, und begann mich zu erforschen ob ich mich auf diesen Geist der Natur einlassen sollte. Ja, ich wollte. Mit ein paar scharfen Wortschneidereien, arbeitete ich meine Wege frei, zerrte die langen Ranken aus den Fugen und setzte meinem Efeu neue Grenzen die aber bestimmt bald wieder, wie von einem eigensinnigen Kind erneut übertreten werden. Ich habe also mich und dieses Immergrün in „sanfter Wechselwirkung miteinander ins Gleichgewicht gebracht“.
Ich bin stolz auf meinen kleinen Sieg der aber wirklich nur unter Kraftaufwendung und mit inniger Konsequenz zu erringen war. Und ich freu mich riesig auf den nächsten spannenden Gartensonnentag… hoffentlich schon morgen.
und sich selbst zu erforschen,
weder ihr noch dem eigenen Geist Gewalt anzutun,
sondern beide in sanfter Wechselwirkung
miteinander ins Gleichgewicht zu bringen.
Johann Wolfgang von Goethe
An diese Worte Goethes erinnerte ich mich an dem gestrigen, in diesem Jahr bisher selten kostbaren Gartensonnentag.
Ich häckelte zuerst, sozusagen zur Einstimmung, das Beet mit dem zaghaft sprießenden Schnittlauch durch. Dann testete ich die erfrorenen Stängel des Goldlacks ob noch Leben in ihnen wäre, leider nein, als Trost entdeckte ich die roten noch eingerollten Blättchen des Tränenden Herzens. Dann fand ich einige verlassenen Schneckenhäuschen die ich zu meiner Sammlung unter dem Rosenzwetschgenbaum brachte. Da erklingt ein Wort meiner Großmutter im Ohr: Der Liebstöckel zeigt ob du im Garten arbeitest… Oh je, denke ich und befreie den uralten großen Maggistrauch von seinen Winterklamotten, rede ein wenig mit ihm und bin mir sicher: Er wird wachsen…
Da baumelt mir ganz luftig frech ein Efeuvorhang vor der Nase herum. Dieser Klettermaxe hat den alten abgestorbenen Mirabellenbaum begrünt, was ich auch ganz in Ordnung finde. Doch: Dieses Efeu, das die Unsterblichkeit, die Unvergänglichkeit der Liebe, die Jugend und die Kraft symbolisiert, unterwirft so langsam mein vorderes Staudenbeet, verwischt die Konturen der Wege und wandert in den Fugen derselben im oberen Gartenbereich herum so als wäre eben alles Efeureich.
Ich dachte an Goethe, und begann mich zu erforschen ob ich mich auf diesen Geist der Natur einlassen sollte. Ja, ich wollte. Mit ein paar scharfen Wortschneidereien, arbeitete ich meine Wege frei, zerrte die langen Ranken aus den Fugen und setzte meinem Efeu neue Grenzen die aber bestimmt bald wieder, wie von einem eigensinnigen Kind erneut übertreten werden. Ich habe also mich und dieses Immergrün in „sanfter Wechselwirkung miteinander ins Gleichgewicht gebracht“.
Ich bin stolz auf meinen kleinen Sieg der aber wirklich nur unter Kraftaufwendung und mit inniger Konsequenz zu erringen war. Und ich freu mich riesig auf den nächsten spannenden Gartensonnentag… hoffentlich schon morgen.
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