31 Oktober 2009

Sommers Ende...

Der letzte Tag im Oktober geht in die Nacht über. Der Sommer, die Sonne, das Licht verabschieden sich in dieser besonderen Nacht zum 1. November. Alles Leben fließt langsamer, zieht sich zurück in den Schoß der Erde, der Göttin. Manche Tiere begeben sich in die Winterruhe und die Schwalben sind nach Süden geflogen.
Vorhin, in der Dämmerung, als ich noch einmal durch den Garten schritt, spürte ich meine Verbundenheit mit der Erde ganz deutlich. Das Gelärme der Mäher und Motorsägen die diesen letzten schönen Oktobertag beleidigten war verstummt. Es lag eine unbeschreibliche Ruhe über dem Garten als mich der samtzarte Hauch einer Gartenkatzenseele anrührte. Ich hielt inne um zu lauschen. Meine Gedanken wanderten durch das Gartenjahr so als ob ich die Geschichten dieser Monate in einem dicken Buch lesen würde. Es gab Seiten die mir fast fremd erschienen und viele Seiten aus denen das Wunder des Lebens strahlte. Vor mir zeichnete sich ein Bild des Sommerhalbjahres das bunter und vielfältiger nicht sein kann.
Schön, der Gedanke das Gartenjahr in Buchseiten zu fassen, dachte ich als ich auf die schlafende Wiese lief wo der Maulwurf gerade ein Erdhäufchen aufwarf.
Heute Nacht verabschiedet das Licht um im Frühling neu geboren zu werden. Für mich steckt in diesem Abschied nicht nur das Versprechen der Wiedergeburt, sondern auch die Botschaft, dass ich diese Zeit nutzen soll um über das nachzudenken was ich erreicht habe und nachzuspüren was ich vermisse. Intensiv zu überlegen wo genau ich mich auf meinem Lebensweg befinde.
Diese dunkle Jahreszeit birgt für mich die Chance wieder zu mir selbst zu kommen um danach wieder zu Anderen kommen zu können.
Eigentlich habe ich mich mit dem November längst versöhnt, merke ich nun indem ich dies schreibe. Ich freue mich sogar schon auf die Nebel verhangenen Tage, die sich als silberner Tau auf die gezähnten Blätter des Frauenmantels legen. Ich freue mich auf die Bücher die schon sehnsüchtig erwartet werden, darüber, dass ich es geschafft habe dem Garten die Stille und Ruhe zu geben, denn er ist gut versorgt für den Winter.
Für heute wünsche ich ihnen eine magische Nacht, vielleicht einen leuchtenden Rübenkopf der an einem Fenster wacht und ein warmes gemütliches Plätzchen wo ein Zuhause ist.
Warmherzige Grüße
a presto
m

2 Kommentar(e):

Anonymous m. sagte...

Das ist ein sehr schöner Text. Genieße deine innere Ruhe und Verbundenheit. Unsere Lebenszeiten sind bekanntlich nicht immer so, dass sie dieses wunderschöne Gefühl zulassen.

a presto. Bald mehr.

10:25 AM  
Blogger Margit sagte...

Danke, das werde ich versuchen! Wohl wissend, dass dieses Gefühl innerer Ruhe und Ausgeglichenheit ein sehr zerbrechliches sein kann. Aber das kennen wir ja beide!

Für dich ein lieber, ofenwarmer Gruß gewürzt mit einem echten Wurzelstückchen meiner Verbundenheit und Ruhe, und dem Wunsch es möge ankommen...
a presto
m

12:43 PM  

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