07 September 2009

Römische Fontaine

Borghese

Zwei Becken, eins das andre übersteigend
aus einem alten runden Marmorrand,
und aus dem oberen Wasser leis sich neigend
zum Wasser, welches unten wartend stand,

dem leise redenden entgegenschweigend
und heimlich, gleichsam in der hohlen Hand,
ihm Himmel hinter Grün und Dunkel zeigend
wie einen unbekannten Gegenstand;

sich selber ruhig in der schönen Schale
verbreitend ohne Heimweh, Kreis aus Kreis,
nur manchmal träumerisch und tropfenweis

sich niederlassend an den Moosbehängen
zum letzten Spiegel, der sein Becken leis
von unten lächeln macht mit Übergängen.

Rainer Maria Rilke
Aus: Neue Gedichte (1907)


Mit der „Römischen Fontaine“, möchte ich, Kreis um Kreis, nur manchmal träumerisch und tropfenweise einen „Übergang“ schaffen zu den, herbstlichen Gartenarbeiten und neuen, abenteuerlichen Tage -und Raum füllenden Perspektiven, die der nahende Herbst so zu versprechen scheint. Dabei denke ich auch an eine Reise in die famose Welt der Berge, die ich nicht nur im Steingrund erwandern, sondern dabei gerne auch dem gesicherten Bergtier in luftiger Höhe begegnen möchte.

Die Zwetschgen sind bald reif und die „Rosa Hortensien“ sind am verblühen. „Der Pavillon“ lockt noch einmal mit einigen späten Blauregenrispen und die leuchtenden Silberkerzen duften verführerisch in die Dunkelheit. Die seltenen Rosen in meinem Garten verlocken, sich in „Das Rosen Innere“ zu verlieren während gleich daneben die golden- orangenen Kürbisse Appetit auf lukullische Ausschweifungen machen.
... Zwei Becken, eins das andere übersteigend...

Liebe Grüße
a presto
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