verzauberte Waldwege???
Neulich verabredete ich mich mit Freunden zu einem Katzenbuckelspaziergang im Schnee. Es war einer dieser Sonntage wo mein Hausberg ein unwiderstehlicher Besuchermagnet zu sein scheint. Jedenfalls waren unzählige Autos dort oben geparkt und rund um den Gipfel hatte man den Eindruck eines familiären Volkstreffens, mit lauter fröhlichen Menschen, die ihr Glück vorzugsweiße auf roten Plastikschlitten versuchen wollten.
Wir, meine Freunde und ich, wollten zuerst mal den oberen Rundweg laufen und dann vielleicht noch hoch zum Turm.
Für mich, als „Einheimische“, eigentlich eine Wanderung die ich auch blind zu machen glaubte. Umso mehr war ich überrascht, als ich bei den ersten Wegverzweigungen gar nicht mehr wusste wo es nun weiter geht. Ich fragte einen der vielen Schneewanderer, die uns entgegen kamen, wollte ich doch mit meinem Besuch nicht auf Umwege geraten.
Ich, die schon seit Kindheitstagen dort oben Zuhause ist, fragte am Katzenbuckel nach dem Weg!!!!
Ein eindrückliches Erlebnis das mich nachdenklich machte. Hat sich denn soviel verändert in den letzten Jahren? Sicher sind neue Wege dazu gekommen, alte vielleicht schon längst überwuchert. Oder ging es mir vielleicht noch nie um die vorgezeichneten Wege wenn ich dort oben war, sondern um das "quer durch den Wald laufen"? Wandern um zu Entdecken? Ist deswegen ein Pfad so gut wie der andere? Oder ist mir diese Landschaft so altvertraut, dass ich die Wege, die sie durchzeichnen gar nicht mehr wahrnehme? Möglich wäre es!
Vorhin habe ich ein wenig in meinen Kindheitserinnerungsgeschichten geschmökert, hier ein kleiner Auszug aus dem Text:
Haus und Waldarbeit
In der Zeit zwischen Weihnachten und Fastnacht wurden diejenigen Arbeiten in Haus und Hof getan für die während des restlichen Jahres die Zeit fehlte.
Die Mannsleute zogen schon früh morgens in den Wald rund um den Katzenbuckel. Um eine warme Stube zu haben musste das Holz gerichtet werden. Dies war eine reine Männerarbeit. Es war anstrengend, ohne die vielen Hilfsgeräte, die heute zur Verfügung stehen, die Bäume zu fällen und sie mit dem Traktor auf die Wege zu ziehen. Danach wurden die Stämme und Äste auf eine handlichere Länge gesägt und am Wegrand zu einer Holzarche aufgesetzt. Ich weiß noch, dass damals auch noch das Reisig aufgesammelt wurde. Ab und zu durften wir Kinder mit in den "wilden Wald" um dabei zu helfen. Wir machten uns daraus einen Wettkampfspaß den wir am Abend mit der Frage: Wer hat den größten Reisighaufen aufgetürmt, beschlossen.
Oftmals liefen wir immer tiefer in den Wald, wollten alles entdecken, wollten Räuber treffen und wilde Tiere. Einmal sind wir so weit von unseren Holzarbeitern weggelaufen, dass wir den Weg zurück verloren hatten. Zuerst fanden wir das wahnsinnig aufregend. Endlich mal den Geschmack eines echten Abenteuers. Als wir jedoch einige Wege und Pfade abgelaufen hatten und diese sich immer als die Falschen erwiesen, wurden wir immer stiller und setzten uns unschlüssig auf den weichen Waldboden. Still wurde es auch um uns, das Vogelgezwitscher schien inne zu halten, als die Dämmerung herein brach und uns frösteln ließ.
Plötzlich, und dieser Augenblick ist mir gut in Erinnerung, wendete ich mich intuitiv dem richtigen Pfad zu und gab meinen Begleitern ein Zeichen zum Aufbruch. Wir rannten und stolperten im dichten Unterholz über Wurzeln und Steine: Folgten dem schmalen Fußpfad bis wir ganz außer Atem genau auf der Lichtung heraustraten, auf der wir mittags gespielt hatten. Mein Spürsinn hatte uns nicht getäuscht. Natürlich bekamen wir einiges zu hören als wir etwas zerknirscht bei den schon sorgenvollen Mannsleuten ankamen. Und erst als unsere Mütter alles erfuhren! Trotz dem kleinen Ärger, den ich bekam, war ich damals sehr stolz auf meine untrügliche Pfadfindereigenschaft.
Margit, mit warmherziger Erinnerung Ende Januar 2003
Liebe Abendgrüße in alle Himmelsrichtungen
a presto
m
Wir, meine Freunde und ich, wollten zuerst mal den oberen Rundweg laufen und dann vielleicht noch hoch zum Turm.
Für mich, als „Einheimische“, eigentlich eine Wanderung die ich auch blind zu machen glaubte. Umso mehr war ich überrascht, als ich bei den ersten Wegverzweigungen gar nicht mehr wusste wo es nun weiter geht. Ich fragte einen der vielen Schneewanderer, die uns entgegen kamen, wollte ich doch mit meinem Besuch nicht auf Umwege geraten.
Ich, die schon seit Kindheitstagen dort oben Zuhause ist, fragte am Katzenbuckel nach dem Weg!!!!
Ein eindrückliches Erlebnis das mich nachdenklich machte. Hat sich denn soviel verändert in den letzten Jahren? Sicher sind neue Wege dazu gekommen, alte vielleicht schon längst überwuchert. Oder ging es mir vielleicht noch nie um die vorgezeichneten Wege wenn ich dort oben war, sondern um das "quer durch den Wald laufen"? Wandern um zu Entdecken? Ist deswegen ein Pfad so gut wie der andere? Oder ist mir diese Landschaft so altvertraut, dass ich die Wege, die sie durchzeichnen gar nicht mehr wahrnehme? Möglich wäre es!
Vorhin habe ich ein wenig in meinen Kindheitserinnerungsgeschichten geschmökert, hier ein kleiner Auszug aus dem Text:
Haus und Waldarbeit
In der Zeit zwischen Weihnachten und Fastnacht wurden diejenigen Arbeiten in Haus und Hof getan für die während des restlichen Jahres die Zeit fehlte.
Die Mannsleute zogen schon früh morgens in den Wald rund um den Katzenbuckel. Um eine warme Stube zu haben musste das Holz gerichtet werden. Dies war eine reine Männerarbeit. Es war anstrengend, ohne die vielen Hilfsgeräte, die heute zur Verfügung stehen, die Bäume zu fällen und sie mit dem Traktor auf die Wege zu ziehen. Danach wurden die Stämme und Äste auf eine handlichere Länge gesägt und am Wegrand zu einer Holzarche aufgesetzt. Ich weiß noch, dass damals auch noch das Reisig aufgesammelt wurde. Ab und zu durften wir Kinder mit in den "wilden Wald" um dabei zu helfen. Wir machten uns daraus einen Wettkampfspaß den wir am Abend mit der Frage: Wer hat den größten Reisighaufen aufgetürmt, beschlossen.
Oftmals liefen wir immer tiefer in den Wald, wollten alles entdecken, wollten Räuber treffen und wilde Tiere. Einmal sind wir so weit von unseren Holzarbeitern weggelaufen, dass wir den Weg zurück verloren hatten. Zuerst fanden wir das wahnsinnig aufregend. Endlich mal den Geschmack eines echten Abenteuers. Als wir jedoch einige Wege und Pfade abgelaufen hatten und diese sich immer als die Falschen erwiesen, wurden wir immer stiller und setzten uns unschlüssig auf den weichen Waldboden. Still wurde es auch um uns, das Vogelgezwitscher schien inne zu halten, als die Dämmerung herein brach und uns frösteln ließ.
Plötzlich, und dieser Augenblick ist mir gut in Erinnerung, wendete ich mich intuitiv dem richtigen Pfad zu und gab meinen Begleitern ein Zeichen zum Aufbruch. Wir rannten und stolperten im dichten Unterholz über Wurzeln und Steine: Folgten dem schmalen Fußpfad bis wir ganz außer Atem genau auf der Lichtung heraustraten, auf der wir mittags gespielt hatten. Mein Spürsinn hatte uns nicht getäuscht. Natürlich bekamen wir einiges zu hören als wir etwas zerknirscht bei den schon sorgenvollen Mannsleuten ankamen. Und erst als unsere Mütter alles erfuhren! Trotz dem kleinen Ärger, den ich bekam, war ich damals sehr stolz auf meine untrügliche Pfadfindereigenschaft.
Margit, mit warmherziger Erinnerung Ende Januar 2003
Liebe Abendgrüße in alle Himmelsrichtungen
a presto
m
2 Kommentar(e):
Leo und Zoe.
oder die Suche nach einer
gemeinsamen Welt
m
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