Die Würde der Pflanzen...
Liebe Gartentagebuchleser,
wie versprochen bin ich heute wieder da und schreibe eine
Zeile.
Der Grund weshalb ich da bin und nicht im Garten ist dem
wundervollen Regenwettergott zu verdanken welcher sich endlich der nach Wasser
dürstenden Erde erbarmt. Es regnet und stürmt! Schön!
Andererseits bremst es auch allerlei Aktivitäten aus die ich
lieber bei wärmendem Sonnenschein ausübe. Besonders wäre hier das Unkraut
rupfen zu nennen, auch um die Staudenbeet dabei auf zu lockern und an den
begonnenen „Gartenbaustellen“ weiter zu wirken.
Noch dringlicher ist aber das Säen und das Einpflanzen neuer
„Errungenschaften“ Im Vertrauen gesagt es sind die „Haare der Mutter Erde“
welche mich zunehmend in ihren Bann ziehen. Wie jede „relativ“ neue Liebe muss ich auch Molinia,
Carex, Pennisetum, Stipa oder Panicum und Miscanthus erst noch eingehender kennen
lernen, doch einige Besonderheiten aus dieser Auswahl kenne ich immerhin schon
gut und konnte mir die anderen Gefährten passend zu den schon anwesenden Beetstauden
auswählen.
Eigentlich wollte ich aber nur kurz schreiben, dass ich
gestern in einem Gespräch von m/einer “ Pflanzenethik“sprach und just in diesem Moment, neugierig geworden ob es dazu etwas zu lesen gibt, - die eine oder andere interessante Website über dieses
Thema fand.
Ich erzählte davon, dass es mir fast unmöglich ist eine austreibende Pflanze, wie z. B. den
schon geschädigten Buchsbaum aus der Erde heraus zu reisen und damit endgültig zu
zerstören. Es widerstrebt mir
aufgehende Stauden auszujäten oder die kleinen Pflänzchen der ausgefallenen
Calendula oder Cosmea. Doch was soll ich
tun? Ich kann doch unmöglich allen ein
Plätzchen geben, - dazu müsste mein Garten in ein exponentielles Wachstum
eintreten und ich bräuchte dann gleichzeitig ,-
zwar etwas weniger exponentiell, -
willige, tatkräftige Gärtner welche sich in diesem Eden ausleben
dürften. Natürlich mit einer ähnlichen Demut und Pflanzenethik ausgestattet wie
ich sie erlebe. Was dann zur Folge hätte… das können sie sich ja ausmalen!
Andererseits muss ich( oder besser müsste ich! ) einfach
„durchgreifen“ Grenzen setzen und meinen Garten-Plan durchziehen, sonst macht
der Garten bald was er will und lässt sich nichts mehr sagen!
Eine echte Ambivalenz, welche ich nicht alleine aus dem
Gartenleben kenne!
Apropos: schon seit vielen Jahren ärgere ich mich über den
unachtsamen Umgang mit den Pflanzen in den großen…………... Da stehen tausende
Beetpflanzen auf den Rollwägen, oftmals stock trocken, ausgelaugt und
verwelkend, in der Sonne oder frierend im Schatten,- Nähe der Eingänge. Wegwerfartikel
welche nach der „Saison“ „entsorgt“ werden und neue „Saisonwaren“ Platz zu machen.
Oder ich ärgere mich wahnsinnig wenn mitten in der Vegetationszeit Bäume und
Sträucher gekappt werden, - ohne Mitgefühl für die Pflanzen oder gar Sinn für
Schönheit.
Doch gut, - ich könnte noch weiter ausholen und in die
Ethisch- Philosophische Betrachtung dieses
Themas “Pflanzenethik“ wie ich sie verstehe,- einsteigen… aber recherchieren sie, falls es sie interessiert,- selbst nach was dazu
schon gesagt wurde.
Mit Emotion nachdenklich kann man über viele Dinge werden, über wirklich
sehr, sehr viele!
Herzliche Grüße
Margit…
und wer ein paar „Blumenkinder“ aufnehmen möchte wird
mich im Garten finden.
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