02 Oktober 2018

Oktober ...Melancholie


Liebe Gartenfreunde,

es ist seltsam, wie rasch sich der große Sommer 2018 verabschiedet, fast spüre ich noch die brennend heißen Granitsteine  in meiner Hand welche auf der Terrasse liegen.
Im Garten habe ich –in guter Voraussicht- schon fast alle Herbstarbeiten getan (  mit kalten Händen arbeiten ist mir nicht genehm) In den hoffentlich noch kommenden warmen Oktobertagen werde ich dieses Gartenjahr, gewürzt mit Wehmut,- beschließen.
Es ist noch nicht die Zeit zu resümieren, jedoch zu bemerken: es war kein Nutzgartenjahr!
Dafür schien die Sonne zu unerbittlich, die Erde trocknete aus und selbst das Basilikum beeilte sich zur Blüte zu kommen. So viele Gießkannen konnte ich irgendwann gar nicht mehr schleppen wie die durstigen Pflanzen verlangten.
Herbstasterngrüße 
Wilder Wein...
Doch die Obstbäume trugen schwer an ihrem Obst und es sind die Cidonia welche mich bald noch herausfordern, denn so viel Quittengelee wie es aus den Früchten geben könnte ist gar nicht zu bewältigen!

***

Heute zog es mich nicht hinaus, nein es war der erste Herbsttag der meine Gedanken fesselte. Ein Blick zum Zauberberg, Wolken verhangen, düster und trüb, ein kalter Wind, Blätter die eilends von den Bäumen fallen und diese fast greifbare Stimmung von Vergehen und Vergangenem das in Erinnerung sich neu belebt und näher kommt.
Das gibt mir Muse wieder mehr zu schreiben,- dazu habe ich mir ein Ofenfeuer angezündet und einige Bücher bereit gelegt für Tage wie diesen. Herbsttage in denen die Seele dünner wird, durchscheinend oder leicht verschleiert, kühl ums Herz greifend und zum Inne halten einlädt. Nachdenklich werdend, ruhig aber gleichzeitig wach, verletzlich und doch auch zärtlich stark.
Solche stillen Stunden mag ich sehr, diese unendlichen Gefühlsschattierungen, eine Aufgabe sie zu  enträtseln!

Der Herbst ist mein Gedankenspieler, mein Gefühlsbarometer.
So wie der Frühling mein  Pläne Schmied ist, -  und der Sommer meine Leidenschaft - nur mit dem Winter kann ich, seit einem frühen Streit in der Jugendzeit, nicht mehr so gut auskommen. ( ob da mal ein dicker Wintermantel helfen würde?)

Seelen wärmende Grüße aus einem stürmisch ungemütlichen Oktobertag
Margit