Goldene Oktobertage...
Heute morgen war ich im Garten und habe die Sanddornbeeren geerntet. Das ist nicht so einfach, denn die Sträucher sind stark bewehrt, zudem ist die Schale der Früchtchen sehr empfindlich und sie zerplatzen in den Händen wenn man zu fest zupackt. Ich werde eine „Vitamin-C_Bombe davon zubereiten ( das Rezept„Sanddorneiercreme“ ist unter der Rubrik: „Aus dem Garten“ zu finden.)
Dann besuchte ich wie in den vergangene Tagen auch schon den uralten Nussbaum um seine Nüsse aufzusammeln und mich dabei an vergangene Zeiten zu erinnern wo dieser Baum noch in der Mitte des Lebens stand und meine Großmutter Elise die Blätter zum Färben ihrer Hausschuhe geholt hat deren gräuliche Farbe sie nicht mochte. Ich erinnerte mich auch an die braunen, nach Walnussbaum duftenden Hände die ich hatte als ich die Nüsse von den braungrünen Hüllen befreite und das auf dem morgendlichen Schulweg…
Als die weißen Wölkchen kamen grub ich die letzen Rote Bete aus..(siehe: Rezepte aus dem Garten…) und holte mir die reizenden Zwiebelchen aus dem Gartenhäuschen um ein “scharfes“ Relish zu kreieren.
So langsam frage ich mich ob ich neben dem „Backwahn“ wie es ein Freund mal genannt hat nun ganz und gar dem „Einkochwahn“ verfallen bin… oh, je… es sieht so aus als ob ich immer stärker zu Extremen neige.
Es macht mir aber großen Spaß und mich auch ein wenig stolz, dass ich diese Herausforderung der Herbstgeschenke so ausdauernd annehmen kann. Vielleicht spielen mir in dieser Hinsicht auch die Bauerhofkindheitstage einen Streich, denn dort wurde die Speisekammer und der Gewölbekeller immer gut gefüllt. Indem ich dies schreibe steigt der Zauberduft dieses Kellers in mir auf… nach Äpfeln und nach Birnen…einige Treppenstufen weiter unten das eingelegte Sauerkraut und ein Stückchen weiter die „Saueren Bohnen“ und dann der Duft der Eichenfässer die mit Most angefüllt waren…
Daneben ist ein Gärtchen zu gestalten… auf dem Papier.. auch eine erfüllende und sehr kreative Arbeit.
Aber heute hab ich es nicht versäumt ein zwei Stündchen über die Wissen zu laufen, die „Herbstzeitlosen“ zu betrachten und die letzten Wiesenblumenblüten… die feine Spinnweben anzurühren über den braunen Gräsern, und die samtzarte Luft zu schmecken die mich wie eine Hülle umgab.
Diese Tage sind sinnlich, eine leise Melancholie die dem fröhlichen Feiern der Natur seine köstliche Würze verleiht. Mein Gefühl des „festhalten wollens“ ergibt sich dem Gefühl des „loslassen könnens“ was mich in diesen Momenten an meinen alten Wegbegleiter erinnert dessen Erzählung. „Klingsors letzter Sommer“ dann wärmend in mir flackert.
ein warmherziger goldener Oktobergruß an all meine Leser
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