28 Juli 2010

Nachlese der Gartentage 2010


Auch in diesem Jahr waren die vier Gartensonntagnachmittage hier im Garten für Elise wunderbar. Der erste glühte mohnrot und lustig gelb. „Mohnsüchtig“ hieß das Motto an diesem Gartentag. Dann die wundersame Ruhe die seltsame Ausstrahlung die von meinem „Gartenmärchen und den ausgewählten Gartengeschichten“ ausgingen. Ein eindrücklicher Sonntagnachmittag, mit lieben Gästen, der nachwirkte.
Anfang Juli hieß es dann „Die Kunst der Gartengestaltung“ Eine etwas umfangreiche Präsentation auf Leinwand geworfen, viele Tipps und viel Fragen. Eine meiner Herzensangelegenheiten: Gärten zu kreieren, sie zu planen und mit unzähligen Möglichkeiten und Ideen zu spielen. Es war ebenfalls ein toller, anregender Gartentag.
Dann bei schwüler Hitze der letzte Gartensonntag im Jahresreigen unter dem Titel: „Die Symbolsprache der Gärten“. Überraschend interessant. Das Pentagramm als formgebendes Element, welches die gesamte Schöpfung durchzieht. Der „ Goldenen Schnitt“, faszinierend was es da alles zu entdecken gab. Die Symbolik der Gartenpflanzen und die Sprache der Blumen. Ein kleiner hitzeresistenter Kreis welcher ebenfalls eine Hauptrolle spielte.

Heute möchte ich mich bei allen Gartenbesuchern bedanken. Dafür, dass sie hier im Garten anwesend waren. Für ihr waches Interesse, für die anregenden Gespräche und für die zauberhafte Stimmung die jeweils, bei den gemeinsamen Gartenrundgängen mit ihnen zusammen, zu spüren war.
Es war schön und ich bin froh darüber, dass ich diese Stunden mit ihnen zusammen verbringen durfte.

Bald beginnt der Monat August, mein Lieblingsmonat, weil er den Geschmack von Ferien, von Höhe des Sommers und von beginnender Reife hat. Er zieht mich weg und lädt mich ein hier zu bleiben. Die Kornfelder sind goldgelb und wogen im Wind. Das Blühen im Garten macht sich bereit fürs spätsommerliche Finale und strahlt eine fröhliche Leichtigkeit aus die spricht: Lebe heute! Genieße die Tage, pflücke die süßen Beeren vom Strauch und sorge dich nicht um das was kommt. Vertraue auf die selbst!

Ich wünsche all meinen Tagebuchlesern einen wundervollen Augustmonat. Roter Mond und heiße Zeit. Sinnliche Abende, Grillengezirpe. Entspannung, Erholung, ein Kräfte schöpfen.
Loslassen und Freiheit.


Liebste Grüße aus dem Garten für Elise

Margit

Die Sonnenuhr

Selten reicht ein Schauer feuchter Fäule
aus dem Gartenschatten, wo einander
Tropfen fallen hören und ein Wander-
vogel lautet, zu der Säule,
die in Majoran und Koriander
steht und Sommerstunden zeigt;

nur sobald die Dame (der ein Diener
nachfolgt) in dem hellen Florentiner
über ihren Rand sich neigt,
wird sie schattig und verschweigt -.

Oder wenn ein sommerlicher Regen
aufkommt aus dem wogenden Bewegen
hoher Kronen, hat sie eine Pause;
denn sie weiß die Zeit nicht auszudrücken,
die dann in den Frucht- und Blumenstücken
plötzlich glüht im weißen Gartenhause.

Rainer Maria Rilke
aus: Der neuen Gedichte anderer Teil

... denn sie weiß die Zeit nicht auszudrücken...
Margit

a presto