16 April 2008

Aprilschnee...


Es ist doch seltsam wie verbunden man doch noch mit der Natur sein kann. Mitten in der Nacht fühlte ich plötzlich die rieselnde Kälte und verbannte mich dazu im warmen Bett zu bleiben und nicht aus dem Fenster zu schauen. Am frühen Morgen jedoch sah ich was ich eigentlich schon wusste: Die Landschaft, der Garten versunken unter einer dicken weißen Decke und immer noch tanzen dicke Schneeflocken zur Erde.Ein Aprilschneegestöber das mich geradezu kalt erwischt da ich mich so sehr nach der Gartenarbeit,nach Wärme, nach Säen und Harken, nach Verticutieren und Pflanzen sehne und diesen Schnee fast nicht mehr ertrage, ja er schmerzt mich wie eine frische Wunde die sich schließen würde sobald nur endlich die Sonne sie heilt.
In diesem Moment, indem ich schreibe, schütteln die liebe Frau Holle oder die Goldmarie, aber wahrscheinlich beide, jedenfalls kräftig ihre Federbetten aus und ich hoffe sie sind bald fertig mit dieser Arbeit und haben ein Einsehen mit uns.

Gerade hab ich auch in meinem Büchlein: Wetter-und Bauernregeln nachgeschaut und lese für gestern den 15. April 2008: Aprilschnee ist besser als Schafsmist.
Und für heute den 16.April 2008 lese ich:
Im April nochmal´nen Schnee, keinem Bauern tut er weh.
Nun gut, wenigstens den Bauern tut er nicht weh... Aber warum denken die holden Götter nicht endlich mal an die sehnsuchtsvollen Gärtner?
Geduld.
Der Zauber muss walten!

ein Wintermärchengruß
a presto
m

15 April 2008

Schlüsselblumen...


Oder: Erinnerungen sind Wärmflaschen fürs Herz...

Kennen sie das auch? Sie laufen spazieren und sind ganz in Gedanken versunken bis sie plötzlich über eine Wurzel oder über einen Maulwurfshügel stolpern. Mir ging es vorgestern so als ich, müde von einer Autofahrt, kurz vor der Ankunft daheim, noch ein bisschen laufen und Luft schnappen wollte. Ich lief ein Stückchen auf einer frühlingsgrüne Wiese als das kleine Stolpern mich wieder munter machte. Da erblickte ich, vereinzelt, so wie es diese Blume mag, goldgelbe Himmelsschlüssel die mich geradezu magisch anzogen. Ich bückte mich tief um den wundervollen unvergleichlichen Duft dieser Blume zu schnuppern. Da stieg ein Bild aus längst vergangener Zeit vor mir auf.
Ein Thal, in dem der Frühling immer ein ganz klein wenig früher einzog als oben beim Berg. Und ein kleines Mädchen das eines schönen sonnigen Sonntags entfesselt vom Anblick der verlockenden Hangwiesen versunken war im „Blumen pflücken“. Die kleinen Hände voll mit den gelben Kostbarkeiten, Schlüssel zum Glück..

Einige Jahre später. Diese Blumen wurden immer seltener und es gab nur noch wenige Wiesen von den vielen die ich kannte wo sie noch zu finden waren. In diesen Jahren der ersten „ernsten Gespräche“ über Jungs und über die Liebe wanderte ich jedes Jahr mit meiner allerbesten Freundin dorthin zu diesen geheimen Wiesengründen um die Schlüssel zu finden. Aber: Ich hatte nicht mehr den ungestümen Wunsch sie zu pflücken sondern ich sah sie immer mehr als letzen Zauber des Frühlings. Manchmal an den weichen Aprilabenden spürte ich damals schon einen leisen Anflug von Bedauern wenn ich sie betrachtete so als ob die Unbeschwertheit der Kindheit dahin fließt, sich verflüchtigt, so wie diese Schlüsselblumen die wir jedes Jahr länger suchen mussten.
Daran dachte ich als ich neben der gelben Schönheit kniete und mir warm wurde bei meiner Erinnerung an diese vergangenen Zeiten aber gleichzeitig auch etwas bange bei der Frage wie lange sie noch zu finden sind.

Im Garten trösten mich die unzähligen Gartenschlüsselblumen, die jedoch nicht diesen Duft nicht diese feine klare Gestalt und nicht diese dottergelbe Farbe haben wie die Himmelsschlüssel aus der Vergangenheit.


warmherzige Grüße
a presto
m
a p
m