24 November 2009

Die Bücherdiebin

Es war, glaube ich, während der ersten Novembertage. Ich entschied mich dafür in diesem Jahr nicht mit den „Begleiterscheinungen“ dieses Monats zu hadern. Ich versuchte den Nebel am Morgen, die feuchte Kälte und die früh hereinbrechende Dunkelheit, ein bisschen zumindest, zu mögen, wohl auch deshalb, weil dann der Ofen kullert und die Bücher warten

Die letzten Tage waren mild und sonnig, es lag eine fast anrührende Erinnerung an den Frühling in der Luft. Der Garten strahlte eine sanfte Ergebenheit aus in der etwas Vergangenes lag. Ich fegte das restliche Laub zusammen und stellte einen Eimer neben Grabowskis Hügel. Sollte er mal rauskommen während ich in der Nähe bin, muss er auf eine andere Wiese, die weniger alte knorrige Obstbäume hat. Dann warf ich einen Blick in den Spiegel des Froschkönigteiches und wischte gedankenverloren das rote Herbstlaub des Eisenbaumes beiseite. Ich dachte an ein Buch das ich gerade gelesen hatte.
Später, während es draußen stürmte, saß ich ein Weilchen am PC und schrieb diese Buchempfehlungen für sie auf. Vielleicht ist ja eines davon genau das richtige um es selbst zu lesen oder zum Verschenken.

Markus Zusak

Die Bücherdiebin

Bertelsmann Taschenbuch

Am Grab ihres Bruders stiehlt Liesel ihr erstes Buch. Mit diesem gestohlenen „Handbuch für Totengräber“ ist eine tiefe Liebe zu Büchern und Worten geweckt, die sie auch dann nicht verlässt als die Welt in Schutt und Asche versinkt.
Weil der Tod, der diese Geschichte erzählt Liesel in sein Herz geschlossen hat überlebt sie den Krieg.
Es ist eine Geschichte die lange nachwirkt. Während des Lesens wurde mir der Tod (fast... ein bisschen Zurückhaltung ist ja angebracht) zum Freund, vor dem ich mich nicht fürchten muss. Ich war erstaunt wie groß das Herz des Todes ist und wie begnadet er erzählen kann.

Wundervoll, anrührend, traurig. Weckt große Emotionen die einen wie ein Wasserfall überschwemmen. Wenn man diese nicht zulassen kann sollte man ein anderes Buch lesen!
Unbedingt empfehlenswert besonders auch für lesefreudige geschichtsbewusste Jugendliche.


Bärbel Arenz, Gisela Lipsky

Mit Kompass und Korsett
Reisende Entdeckerinnen


ars vivendi

Starke Frauen erkunden die Welt. Schillernde Porträts von wagemutigen Entdeckerinnen und unabhängigen Weltenbummlerinnen aus drei Jahrhunderten.
Das Buch ist ein Abenteuer. Die liebvolle ansprechende Ausstattung, die Fotos und die Auszüge aus Briefen und Reisetagebüchern machen es zu einem kostbaren Buchgeschenk.
Ich hatte das Gefühl in die beschrieben Welten einzutauchen und war überrascht mit welcher Zielstrebigkeit und Ausdauer diese Frauen selbst widrigste Umstände auf sich nahmen wenn sie nur an ihr Ziel gelangten.

Informativ, persönlich, geschichtsträchtig, kulturell. Ein zauberhaftes Buch!


Reif Larsen

Die Landkarte meiner Träume

Fischer Verlag

T.S Spivet lebt mit einer merkwürdigen Familie in Montana. Doch irgendwie passt er nicht dorthin, da er die Gewohnheiten seiner Landsleute nicht teilt. Er hat die Begabung seine Wünsche und Ängste in kleinen Zeichnungen am Rande der Landkarten fest zuhalten
Als dann ein Anruf aus Washington kommt wo er für seine Zeichnungen einen Preis bekommen soll ändert sich sein Leben grundlegend. T:S muss sich die Frage stellen, ob man auch eine Karte von einem gebrochenen Herzen, von Einsamkeit, Verlust und von der Liebe zeichnen kann. Oder sollte es Dinge geben die man leben muss?

Wundervoll, mitreisend, großartig komisch. . Ein Buch zum Lachen und Weinen. Wunderschöne Sprache. Ein Schatzbuch!


Katja Mutschelknaus

Kaffeeklatsch
Die Stunde der Frauen


Elisabeth Sandmann Verlag

Kaffeeklatsch erzählt die 300 jährige Geschichte eines einzigartigen Rituals. Man merkt schnell: Hier geht es um mehr als um die vielen Klischees die sich um dieses Wort „Kaffeeklatsch“ ranken. Es geht nicht nur um Klatsch und Sahnehäubchen, sondern auch um Lebenskunst und Freundschaft.

Genüsslich zu lesen, aufklärend, besonders der kulturgeschichtliche Hintergrund, der Spaziergang durch die Geschichte des Kaffees während der Epochen ist interessant und spannend.
Ein liebes Buch das ganz nach Cappuccino schmeckt!


Herzliche Abendgrüße
a presto
m

22 November 2009

Der Kern unseres Wesens...


Von der Zeit

Und ein Sternenkundiger fragte: Meister, was ist die Zeit?
Und er antwortete: Ihr möchtet die Zeit ermessen, die maßlose, unermessliche.
Und ich möchte euren Wandel richten und selbst den Lauf eures Geistes lenken nach Stunden und Zeitbegriffen.
Aus der Zeit wollt ihr einen Strom machen, an dessen Ufern ihr euch niederlasset, um ihn im Vorbeifließen zu überwachen.
Doch das Zeitlose in euch weiß um die Zeitlosigkeit des Lebens.
Und es weiß, dass Gestern nur die Erinnerung an Heute ist, und Morgen nur der Traum von Heute.
Und dass, was in euch singt und sinnt, immer noch verweilet in den Grenzen jenes ersten Augenblicks, der die Gestirne in den Raum gestreut.
Wer unter euch fühlte nicht, dass die Macht der Liebe grenzenlos ist?
Und dennoch, wer fühlte nicht, dass diese Liebe, die Unbegrenzte, im Kern seines Wesens eingeschlossen ruht und nicht von einem Liebesgedanken zum andern, noch von einer Liebestat zur andern irret?
Und ist nicht Zeit, der Liebe gleich, ungeteilt und raumlos?
Doch könnt ihr es nicht vermeiden, die Zeit in eurem Denken nach Zeitbegriffen zu messen, so lasset eine jegliche Zeiteinheit alle übrigen umfassen.
Und das Heute halte die Vergangenheit umschlungen mit der Erinnerung, und die Zukunft mit der Sehnsucht.
(7.01.2002)...

Khalil Gibran
aus: Der Prophet

Warmherzige erinnerungsreiche Grüße
a presto
m

16 November 2009

Garten für Elise Homepage und ein herzliches Dankeschön...

Es war eine sehr umfangreiche Arbeit von Nöten, um diese Homepage, so wie sie seit Jahren gewachsen ist, zu bewahren. Wie in meinem Gartentagebucheintrag „Dialoge“ zu lesen stand, gestalteten sich die Probleme sehr schwierig. Heute möchte ich meinem Sohn, der diese Seiten aufgebaut hat und betreut, auch auf diesem Weg, meinen innigsten Dank sagen. Er war es, der meinen Einwänden gegen eine aufwändige Wiederbelebung widersprach und zielstrebig, intelligent und einfühlsam wertvolle Stunden am PC verbrachte um sich den verwirrenden Problemen der Technik zu stellen, obwohl seine Zeit knapp bemessen und randvoll mit wichtigeren Aufgaben ist. Er hat es mal wieder geschafft! Froh und stolz auf seine Leistung, die so vollkommen andere Kenntnisse verlangt wie diejenigen in seinem Studium, erklärte er mir heute morgen seine Vorgehensweise während den Arbeitsstunden. Mir wurde beim Zuhören schon fast schwindelig, sehr beeindruckt von den Hindernissen die er elegant zu umgehen wusste.
Lieber Johannes, ich danke dir, auch hier mit diesem Gartentagebucheintrag, herzlich für alles was du schon für mich getan hast.(a p a presto...)
Vielleicht hast du meine eher entspannte Einstellung zu dieser Sache gespürt und mein Vertrauen darauf, dass du schon das Richtige tun wirst.

Liebe Gartenfreunde
Oftmals sieht vieles leichter aus als es ist. Oftmals steckt hinter Vielem eine aufwändige Vorbereitung, viel Zeit und Engagement, mehr als man vermutet.Das ist nicht nur hier mit diesen Seiten so!
Aber das alles ist nur das Geringste, denn wenn, so sehe ich das für mich, etwas gelingen soll, wenn etwas richtig gut sein soll, so muss ich meine Begeisterung, meine Hingabe mein Wille, Herz und Verstand dort hinein legen.Genau wie in anderen Lebensbereichen auch.
Ich wünsche ihnen viel Freude mit diesem Update, dessen Einzelheiten sie einfach unter der Rubrik: Aktuelles in Erfahrung bringen können.

a presto
Liebe spätherbstliche Abendgrüße
Margit

10 November 2009

Dialoge

Sicherlich, hat sich der eine oder andere Leser dieser Seiten schon gefragt, wann denn nun endlich das neue Herbst-Update zu lesen ist. Heute möchte sie bitten noch ein wenig Geduld aufzubringen, denn es ist ein einigermaßen ungeheures, technisches Problem aufgetreten welches sich folgendermaßen anhörte:

Telefonat mit meinem Webmaster am Morgen nachdem ich ihm die Daten gemailt hatte.(anno 1.11.09)

Jo: Guten Morgen, du, mein Laptop spinnt...( auf dessen Festplatte alle Daten gespeichert sind...) er fährt nicht mehr hoch...deshalb hab ich noch nix hoch laden können.
Margit: Woran liegt der Fehler?
Jo: Soweit ich das einschätzen kann isses ein Fehler in der Hardware... das bedeutet: Festplatte...usw. usw.
Margit: Kannst du nicht...??? usw. usw.
Jo: Hab’s schon probiert ( und das will was heißen...) Vermute aber... usw.usw.
Margit: Dann musst du die Daten irgendwie sichern lassen....usw.usw.
Jo: Du, ich hab Einiges zu tun...hat das nicht noch etwas Zeit, musses alles gleich sein? Ich werde mich darum kümmern sobald ich frei bin. usw. usw.
Margit: Was issen bei dir gleich? Bei mir ist gleich: jetzt, sofort noch Heute! Mein „gleich“ ist ein anderes als deines.
Jo: ( er lacht...) Ja, dein gleich ist schon immer anders als meins, aber entspann dich doch mal usw. usw.
Margit: Ich bin ganz entspannt. Danke.

Heute, das muss ich gestehen, bin ich ein bisschen weniger entspannt als letzte Woche, weil ich es so gar nicht mag wenn etwas nicht funktioniert.
Trotzdem hoffe ich, dass der „Fehler im System“ bald aufgespürt werden kann um die schöne Folge der jahreszeitlichen Updates doch noch einhalten zu können.

Ich bin zuversichtlich, denn bislang hat es immer wieder gut geklappt.

Gut, dachte ich, in der Zwischenzeit kannst du noch andere wichtige Dinge erledigen und hab Pläne für ein Gärtchen aufgezeichnet und die Pflanzliste geschrieben.
Ich hatte Muse die Quitten in Köstlichkeiten zu verwandeln und dabei neue Rezepte zu probieren.
Mit Blick auf den Kalender auf dem Mittwoch der 11.Martinstag,rot angemalt ist, verspürte ich plötzlich Lust eine Laterne zu „kreieren“. Ich schlenderte in das Zimmer meines jüngeren Sohns ( er wird demnächst 17 Jahre jung) und platzierte mich unübersehbar am Türrahmen.

Margit: Du, Süßer, hast du nicht Lust mal wieder eine Laterne zu basteln?
Jonas: (er schaut mich schwer irritiert dabei an...)
Nee, spinnt du, warum willst du denn jetzt eine Laterne basteln?

Margit: Och, das wäre doch schön, so eine neue Laterne mit Kerze. Ein Licht! Zum Martinstag!
Jonas: Nee, hör mal auf! Ich muss mir noch die Vokabeln anschauen....
Margit: Schade, dann halt keine Laterne.
Jonas: Nerv mich net!

Etwa eine Stunde später am Abend:

Jonas tritt zu mir an den PC:

Jonas: Pappmache? (wirft er mir hin... und ich dachte: Hör ich richtig?)
Margit: (schaut mit gespielt erstaunter Miene über die Schulter....)
Pappmache???
Jonas: E bissel rumkleistern!
Margit: Du, und e bissel rumkleistern...des kann ich mir denken!

Während ich den kleinen Moment überlegte ob mir diese Wendung der Sache nun noch reinpasst oder nicht, sah ich ein verräterisches Lächeln in seinen Augen. Schlagartig wurde mir klar: Er wollte wissen wie ernst mein Gesuch an ihn, eine Laterne zu basteln, wohl gemeint war.
Wir einigen uns praktischer Weise darauf einen Kuchen zu backen und das Kleistern vorerst zu lassen.

Zwei kleine Dialoge! Der erste soll ihnen verraten warum noch kein Herbstupdate online ist. Der zweite möchte vielleicht als Anregung dienen entweder eine Laterne aus Pappmache zu basteln, oder zumindest einen Kuchen zu backen der sicherlich die schmackhaftere Alternative für den fortgeschrittenen Abend ist.

Besonders liebe Grüße
a presto
m