28 Mai 2006

"Tage der offenen Gartenpforte"... der Erste...



Liebe Gartenfreunde
Es sind nunmehr drei Jahre vergangen, seit dem allerersten Tag der offenen Gartenpforte im Garten für Elise. „Nichts geschieht, ohne dass ein Traum vorausgeht“.
Vielleicht kann sich der Eine oder Andere meiner Gäste noch daran erinnern.
Nun beginnt das 4. Gartentagjahr, und immer wieder erkenne ich die Weisheit, die uns Carl Sandburg mit diesem Spruch mitteilen möchte.

Viele Ideen und viele Träume begleiten uns - nicht alle gehen in Erfüllung- so lehrt es die Erfahrung.
Doch unsere Gartenträume sind unser duftendes, belebendes Elixier, aus dem wir die Kraft für unseren Alltag schöpfen können.

Die Zahl 4 ist eine der magischsten Zahlen. Ist es nicht das Wegkreuz, das einen Kreis in 4 Hälften teilt? 4 Jahreszeiten, 4 Elemente…
Aus dieser Inspiration heraus sind die Themen in diesem Jahr auch
besonders zauberhaft, mythisch und voller geheimnisvoller Hexerein.
Liebe Gartenfreunde, ich freue mich auf den Spaziergang mit ihnen durch den Garten für Elise, in dem fein verwoben Märchenhaftes und Wissenswertes für sie zu erfahren ist.

Die Gartenpforte zu Elises Garten öffnet voraussichtlich am Sonntag den 11. Juni, von 14 Uhr bis 18 Uhr, zum erten Mal im Jahre 2006 unter dem Bann des Themas: Zauberpflanzen und Hexenmagie.. näheres lesen sie hier im Gartentagebuch eingetragen im April.
Die "Einladungsbriefe" mit Jahresprogrammm...( geheimnissvoll...) sind auf Wunsch in der Buchhandlung Greif, Eberbach.. im Gasthof "Turmschenke" auf dem Katzenbuckel und ab Dienstag auch in der Touristinformation Eberbach zu erhalten.
Auch ein neues Update der gesamten Homepage steht an... mit einigen Änderungen.
Das ganz Aktuelle zu den Gartentagen, zum "Wetter" das ein Geduldspiel ist, erfahren sie immer hier im Gartentagebuch..
für Heute ein
herzlicher Gartengruß

25 Mai 2006

Wetterpoker?...




Stelle dich dem Regen entgegen,
lass die eisernen Strahlen dich durchdringen,
gleite in dem Wasser, das dich fortschwemmen will,
aber bleibe doch, erwarte so aufrecht
die plötzlich und endlos einströmende Sonne.
Franz Kafka

Die Kälte immerzu und der Regen sind für mich wie eine sehr schwere Prüfung. Es fordert den allerletzten Rest an Geduld, an Hoffnung und an Zuversicht auf ein „besseres“ Wetter. Ich liebe und vermisse die Sonne, so sehr, dass ich keine Worte dafür habe. Die Sonne ist Wärme, Licht, Hoffnung, ist Leben für mich. Sonne bedeutet Stunden im Garten, bedeutet die Leichtigkeit des Südens genießen…( ohne Regenjacke und Winterpulli darunter…) Wann?
Vielleicht haben die 12 Monate ein wenig gepokert mit ihren Tagen in den 12-Schubladenschränkchen… Ich glaube da hat der Mai ganz krass gegen den November verloren, der wohl scharf auf die satten Grüntöne des „Wonnemonats“ war…
Ich warte also sehnsüchtig auf die „plötzlich und endlos einströmende Sonne“...

Bambusgeflüster...

Vorgestern ist etwas Lustiges passiert: Ein Gartenfreund spazierte mit mir durch den Garten und ich erzählte ihm von meinen Ideen und zeige auf die kleinen „Baustellen“ die sich an manchen Ecken aufgetan haben. Als wir auf der Obstbaumwiese stehen bemerkte mein Besuch: „Du, den Bambus finde ich nicht so gut hier auf der Wiese“ Ich musste lachen, denn es ist wirklich verwunderlich wenn mir jemand zutraut auf einer Obstbaumwiese einen Bambus zu pflanzen. Ich berichtete von dem sterbenden Bambus im kleinen Japanischen Garten und davon, dass diese „Wiesenbambusse“ nur den Winter hier überdauern mussten, um nun an den ausgewählten Standort umzuziehen.
Dieser Umzug hat sich jedoch verzögert weil: Als ich vor etwa 10 Tagen einen Blick in die Halme meines alten sich zu Tode blühenden Bambus warf entdeckte ich eine voll besetzte Amselwohnung die ich nicht kündigen wollte.
Nun die Amselchen sind ausgeflogen und ich stürzte mich gestern, wohl schon den Regentag ahnend auf die Ausgrabung des Riesengrases.
Ich kann nur sagen: Es ist eine anstrengende Arbeit denn die Sprossen sind stark und halten die gröbsten Spatenhiebe aus. Als ich dann auch noch neue Sprossen entdecke überkommt mich fast ein Mitleid, ein Anflug von Reue und meine Achtung gegenüber den Pflanzen lassen mich an der Richtigkeit meines Tuns zweifeln. Wie steht es zu lesen in sämtlichen Fachbüchern über Bambus: Der Fargersia stirbt nach der Blüte ab. Deshalb findet man auch manchmal ausgehungerten Pandabären im Chinesischen Hochland wenn ganze Bambus- Haine absterben.
Ich grabe also den Bambus aus! Schleife ihn rüber zur Wiese und stelle ihn an den Gartenzaun. Ich bin froh; mein Nachbar ist ein Bambusfan… er hat ihn geholt und wieder eingebuddelt. Er ist sich sicher, und ich muss gestehen ich bin mir auch fast sicher, dass er wieder einwurzelt und weiter lebt. Vielleicht waren in diesem Bambus einige Rhizome die noch nicht den Ruf zum Blühen verspürten.. Der Bambus hat seine Geheimnisse noch nicht ganz offenbart. Dann nämlich könnten aus diesem Teil der Pflanze neue Sprossen hervorkommen. Ich bin sehr gespannt wie die Geschichte ausgeht…

21 Mai 2006

Ohne Sonne...


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...Sine sole sileo...

16 Mai 2006

Regen in Blau...



..."Regen bringt Segen"... oder "Regnet es im Mai ist der April vorbei"
Ja, die Erde ist trocken und ich würde mir so ein bisschen lauen Landregen wünschen... So wie Kapek es beschreibt: ... "so gegen 1 Uhr in der Nacht bis 2..."
Heute freute ich mich an meinem "Blauregen" der bezaubernd aussah unter den Regenwölkchen die sich bald wieder verzogen..( also sie haben meinen Wunsch gehört.. heute Nacht also solls regnen...

Leonardo da Vinci...

Nun möchte ich meinem Anflug von Gartentagebuchschreibwonne genüge tun und auf einen Kinofilm aufmerksam machen.
Kino muss man mögen… ich mag es nur zu ausgewählten Zeiten und Themen.
Das Buch lese ich immer gerne vorher... und bin dadurch frei in meiner Fantasie. So auch bei diesem: The Da Vinci Code.. oder Sakrileg.. von Bestsellerautor Dan Brown
Ein Thriller den ich ab und zu beiseite legen musste weil es mir den Atem nahm... gelesen innerhalb 4 Tage… so wie die anderen Thriller dieses Autors auch…
Der Film: The Da Vinci Code…kommt am 18. Mai in die Kinos und ich denke den muss ich mir ansehen. Spannung pur und dazu noch einiges Nachdenkenswertes zum Thema Kirche und Glauben...

Großvater und die Wölfe...

Das Gartenglück ist ein nachhaltig wirkendes Elixier, denn am Abend bin ich wohlig erfüllt von all den Eindrücken, zufrieden mit der getanen Arbeit. Gleichzeitig jedoch bin ich aufgewühlt und hellwach von all meinen Ideen und Gartenwünschen, dass ich kaum den nächsten Morgen erwarten kann, der für mich mit dem ersten Vogelgezwitscher eingeläutet wird.
Ja, und wenn ich mich sozusagen von einer in die andere Zauberwelt mogle, zusammen mit köstlichem Tomatenbrot, dann heißt diese andere Zauberwelt: Vertiefung in ein Buch, das mit mir spricht.
Ein wirklich Liebevolles, ein Rührend - Komisches möchte ich heute ganz kurz beschreiben:
Ein wunderbarer Großvater macht mit seinen vier Enkeln eine „Expedition gegen die Angst“ zum Berg der drei Höhlen. Über Nacht! Da passiert ein Unglück und das Abenteuer beginnt… Mit dabei ist auch eine alte, sehr klugen Hündin… die mit den Wölfen zu sprechen weiß….
Mischa, „sagte Großvater, „weißt du was du tun musst?“
Und nach einer Weile stand Mischa auf und ging nach draußen. Sie ging durch die Tür und über den Rasen und sprang auf den großen flachen Stein, der am Waldrand lag. Und dann streckte sie den Kopf in die Höhe und fing an zu singen….
…. Und niemand sagte etwas, denn sie verstanden, dass gerade etwas sehr Sonderbares und Ungewöhnliches und vielleicht auch Schönes geschah…"

Ich liebe dieses Kinderbuch (für mutige Erwachsene...) denn es berührt so viele manchmal verborgene Stellen tief in uns drinnen. Es kann lachen machen und weinen…weil es so schön ist.
Es heißt:
Großvater und die Wölfe
Von Per Olov Enquist
Es ist in der Reihe Hanser erschienen. Es eignet sich auch vorzüglich zum Vorlesen( ich lese gerne vor… auch oder fast noch mehr manchen Erwachsenen…)

Eins-Sein...




Wenn man etwas zu Extremen neigt so wie ich, und wenn die schöpferische Tätigkeit im Garten, das „Hände in der Erde haben“ einen elementaren Lebensquell bedeuten so überrascht es mich, dass ich den langen Winter ohne dies alles auskommen konnte.
Umso mehr bin ich in den letzten Tagen vollkommen im Garten versunken. Jeder Augenblick ist ein tiefes Einatmen, ein erfüllendes Glücksgefühl das alles um mich her vergessen macht. Manchmal fühle ich mich als Teil des Gartens und bin nicht mehr von der anderen Welt zu erreichen. Eins mit der Erde, eins mit den Erdenkindern den Wolken, der Sonne. Das heilige Lebendige spürend, immer in Verwandlung wie die Farben im Licht. Den Gesängen und Geschichten der Natur lauschen, mit den Bäumen sprechen und in Gedanken mit den Schmetterlingen tanzen.
Dann irgendwann dringen die Geräusche und Zeichen durch die Hülle des Zauberreiches hindurch und erinnern mich und ich spüre Hunger und Durst was auch ein elementares Gefühl ist...

07 Mai 2006

Reiseerinnerung...Steinchen...


Eine tiefe Schlucht… eine Kirche darüber und vor dieser Kulisse ein kleiner See der ein Fluss wird.
Dieser Platz wirkt auf mich mit unwiderstehlichem Zauber der etwas dunkles, etwas sakrales hat.
Ich saß auf der Mauer und sah in die Tiefe, in die ich dann hinab stieg um: Steine zu betrachten. Jeder Stein war einmal Teil eines Berges, Granit… rund geschliffen durch die Macht des Wassers, durch andere Steine im Flusse der Zeit. Jeder Stein könnte eine ganz eigene Geschichte erzählen, jeder ist anders, jeder eine Steinpersönlichkeit.
Ich bin fasziniert von den feinen Mustern, den Farben und den Formen und kann nicht widerstehen ein „kleines“ Steintürmchen zu sammeln. Zwischen dem Steinmeer wachsen gelbe Blümchen und am „Strand“ spielen kleine Birken im Wind…
Als ich später etwas kniegebeugt von der schweren Last in die Höhe steige fällt mir ein: Ein Fiat Panda ist ja kein Lastwagen...aber ich mochte alle meine Steinchen und habe sie auch mitgebracht…
Steingeschenke…

Reiseerinnerung...Allein auf der Insel...

Das kleine Boot brachte mich am frühen Morgen, die Sonne stand noch tief über dem See, zu einer verwunschen Insel. Ich kam an die Pforte und begehrte Eintritt. Ich lief die alte Treppe hoch auf der die Pfauen noch ganz schlaftrunken herumtänzelten und ganz verwundert unter ihrem bunten Gefieder hervorlugten: Was ist den das für eine frühe Störung?
Mein Weg ging die Bärenfellgras gesäumten Wege entlang durch das Baumbuswäldchen in dem ein bunter Vogel herumwanderte und hin zur Südspitze der Insel wo die kleine Bank steht und der Steintisch.
Alleine auf der Insel (natürlich von dem wenigen Personal mal abgesehen…)ein unbeschreibliches Gefühl, nur das rascheln der Eidechsen auf den sich erwärmenden Mauern und der Gesang der Vögel. Ein kleines Motorboot stört kurz die Vollkommenheit der Stille.
Dann laufe ich ganz langsam in den von Mauern umgebenen Kräutergarten mit dem Wasserbecken in der Mitte… eine Sternstunde des Seins. Es war so als ob die Zeit still steht.
Als sich kurz vor Mittag die Insel bevölkert genieße ich noch einen Eiskaffee auf der Terrasse es Restaurants und schaue den Pfauen zu die nun endlich erwacht sind…

Brissago-Inseln online

Reiseerinnerungen...eine Katze...

ist eine Katze...
Eines wunderschönen Nachmittags streifte ich, nein eher kletterte ich, in Ronco sopra Ascona herum ein Dörfchen dessen Häuser und Villen wie Schwalbennester am Hang kleben. Nach einer Weile setzte ich mich, Rucksack auf dem Rücken und Wasserflasche in der Hand, unter eine dicke Kastanie am Kirchplatz und betrachtete den See, die Schattenspiele der wiegenden Blätter über mir und vergaß die Welt.
Da erblicke ich eine Katze die auf einer Mauer saß und offensichtlich genau so weltvergessen war wie ich selbst. Oh, eine schöne Katze denke ich und laufe zu ihr hin um ein wenig mit ihr zu plaudern und sie zu streicheln. Sie schaute mich interessiert an ob meiner Annäherungsversuche und als mir dann noch die Riesenflasche Aqua "senzo gas" aus der Hand gleitet und die steile Strasse hinunterrollt höre ich sie lachen. Ich renne also meiner Flasche hinterher verursache ein mittleres Verkehrschaos und ernte einiges Kopfschütteln bei den Automenschen die da die Verfolgungsjagd nach einer kullernden Wasserflasche durch eine leicht erhitzten Frau beobachten können. Als ich zurückkomme zum Mäuerchen sitzt meine Katze immer noch am selben Platz und schaut ganz belustigt ob dem Schauspiel und meiner Atemlosigkeit… Ronco ist der Ort der Katzen heißt es….

Benvenuti...im Garten für Elise-Tagebuch 2. Kapitel...

Herzlich...
Jede Reise, sofern sie nur als Reise geplant ist geht einmal zu Ende und gleichzeitig ist ein Ende immer auch ein Anfang. Es ist wunderschön von einer geliebten Landschaft die Heimat ist, in eine andere geliebte Landschaft zu reisen, die auch Heimat ist auf ihre Weise. Wegfahren und ankommen und wegfahren und ankommen…
Das wahre Geheimnis des „Reisens“ und des „Heimkommens“ liegt in jedem Menschen selbst verborgen…eine Philosopie für sich, wie ich meine.
Mein Garten hat mir ein wahres Blühfeuerwerk zum Willkommensgruß gemacht. Die Gartenschlüsselblumen und die Kaukasusvergissmeinnicht blühen, und alle meine besonderen Gartenpflanzen wachsen freudig heran. Die Alchemilla sind etwas frech in diesem Jahr und auch der Gelbe Mohn hat in dieser Hinsicht etwas gelernt wie mir scheint. Dann ist auch das Scharbockskraut im Vormarsch… so als ob es geradezu einlädt es als vitaminreicher Salat zu vernaschen. Nun hat mich also mein Garten wieder, der so langsam ahnt dass Veränderungen angesagt sind, dass ich viele neue Ideen und Gartenträume sogleich in Wirklichkeiten verwandeln werde.

Ich lade sie liebe Gartentagebuchleser heute ganz herzlich ein auch im 2. Kapitel meines Gartenbuches immer wieder ein wenig rumzuschmökern... und grüße sie mit allen Farben des Frühlings der nun endlich angekommen ist.