29 Mai 2007

Der Schauende

Ich sehe den Bäumen die Stürme an,
die aus laugewordenen Tagen
an meine ängstlichen Fenster schlagen,
und höre die Fernen Dinge sagen,
die ich nicht ohne Freund ertragen,
nicht ohne Schwester lieben kann.

Da geht der Sturm, ein Umgestalter,
geht durch den Wald und durch die Zeit,
und alles ist wie ohne Alter:
die Landschaft, wie ein Vers im Psalter,
ist Ernst und Wucht und Ewigkeit.

Wie ist das klein, womit wir ringen,
was mit uns ringt, wie ist das groß;
ließen wir, ähnlicher den Dingen,
uns so vom großen Sturm bezwingen, -
wir würden weit und namenlos.

Rainer Maria Rilke
Aus: Das Buch der Bilder


a presto
m
a p
m

Kräuteregentröpfchen...


Liebe Gartenfreunde
Der Sommer scheint eine Pause eingelegt zu haben, es ist ungemütlich kalt und die dicken Regentropfen prasseln auf mein Dachfenster. Ein bisschen habe ich schon die Befürchtung, dass dieses Wetter noch einige Tage so anhält.Solange der Schneehauch nicht auch noch meinen Katzenbuckel streift ist es ja gut.
Die Vorbereitungen zum Gartentag"Kräuterlust" am 10. Juni haben sich etwas an den PC zurückgezogen, was auch ab und zu sein muss.
Für heute möchte ich ihnen jedoch mitteilen, dass die Termine der Erlebnisswochenenden, falls sie die in der Rubik Termine gelesen haben, aus zeitlich-privaten Gründen zu einem anderen Zeitpunkt statt finden müssen.
Wie schon bemerkt finden die "Tage der offenen Gartenpforte" genau zu den angekündigten Terminen statt.( jedenfalls wenn man für den Gartenrundgang nicht den Schneeanzug braucht...)
Kennen sie übrigens die Sprache der Blumen und Kräuter?
Ich lerne sie gerade! So steht Basilikum für die Liebe, Rosmarin für die Erinnerung und Majoran für Glück..
Alle drei Kräuter schätze ich sehr... also in der Sprache der Kräuter müsste ich nun "Salbei" sagen, denn der steht für die Wertschätzung...auch eines meiner Lieblingskräuter.

Rosen Rote Grüße...Was das wohl bedeutet?
m

23 Mai 2007

Erinnerst du dich?

Nach drei Jahren

Ich stieß die schmale Tür auf, die wankt und greint,
ich wollt den alten, kleinen Garten wieder fühlen,
in dem betaute Blumen auf den niedern Bühlen
auf Morgensonne warten, die sie früh bescheint.

Es ist noch immer alles, wie ich es gemeint:
Die Geißblattlaube mit den alten Eisenstühlen…
Und die Fontäne mit dem Silberstrahl, dem kühlen,
die alte Espe, welche endlos bebt und weint.

Ich kenn die Rosen alle, die wie einst sich biegen,
die großen, stolzen Lilien, die im Wind sich wiegen,
und jeder Lerche reger Flug ist mir bekannt.


Ich fand sogar noch dort die Statue der Veleda,
nur etwas mehr als eh verwittert, ganz am Rand
des Laubengangs, sehr schlank, umduftet von Reseda.
Paul Verlaine

Zu schön für noch mehr Worte finde ich "Ich stieß die schmale Tür auf, die wankt und greint,
ich wollt den alten, kleinen Garten wieder fühlen,..."

Liebste Abendgrüße
a presto
a p
m

14 Mai 2007

Leporello... das 2.


Liebe Gartenfreunde,
meine Einladungen zu den Tagen der offenen Gartenpforte und den Erlebniswochenenden 2007 sind bereits alle vergriffen… aber ich werde gerne noch einmal welche für sie bei den genannten Stellen bereit legen.
Die Tage der offenen Gartenpforte werden genau zum angegebenen Zeitpunkt stattfinden. Ich habe beschlossen, auf meinen Garten und seine Ausstrahlung die sich mit jedem Tag verwandelt zu vertrauen. Wenn im Juni der Mohn nicht mehr blüht dann blühen eben die Iris oder die Taglilien… oder andere Blumen.
Die genauen Daten der „Erlebniswochenenden“ finden sie jedoch ausschließlich hier in diesen aktuellen Gartentagebuchseiten… oder erfahren mehr darüber per E-mail oder Telefonat.

Ich freu mich mit jedem Tag mehr, auf die
„Kräuterlust
Verführung in Grün“

am Sonntag den 10. Juni. zu der sie herzlich willkommen sind.

Herzlich erfrischende Grüße aus dem "gelb-grün" gesprengelten Garten
Margit

Eisheilige...

Es regnet! Das ist immer noch ein Segen für die ausgetrocknete Erde, für die durstigen Pflanzen, zuvorderst meine Buchsbäume die ja bekanntlich so schnell nichts übel nehmen, aber sehr an Trockenheit leiden können bei ihrem immensen Wurzelballen.
Wir sind ja mitten in den „Eisheiligen“ erzählt mein Wetter- und Bauernregeln Buch.
Die ersten beiden Eisheiligen, nämlich Pankraz, und heute auch der Servaz sind ja fast vorbei. Morgen ist dann noch Bonifaz und zum Abschluss dieser kühlen Tage, die „Kalte Sophie“ die den Winter, genau Mitte Mai, so lese ich in den Wetteregeln, beendet. Denn laut Klimaaufzeichnungen ist die Bodenfrostwahrscheinlichkeit in den ersten Maitagen noch bei fast 40% und nach der „Kalten Sophie“ sinkt sie unter 5% ab.
Das freut mich, denn die letzten Wochen hatte ich schon große Bange um die Blüten und aufgegangenen Sämlinge.
Natürlich bleibt noch eine gewisse Unsicherheit, denn wenn’s im April sommerlich warm ist so könnte es ja genau so gut im Juni winterlich kalt werden. Aber die Götter möchten uns doch bitte davor bewahren.

Es ist ein unerschöpfliches Thema: Das Wetter! Und das Schönste daran ist, dass es immerhin nicht zu Meinungsverschiedenheiten darüber kommen kann. denn als Resümee eines typischen „Wettergespräches“ stellt man dann erleichtert fest: Wir können es ja doch nicht ändern: Das Wetter!
(obwohl anzumerken wäre, dass wir, es offensichtlich doch ändern… mit all dem Unfug den wir dazu tun…Das wiederum ist dann ein Thema bei dem es ganz leicht zu Meinungsverschiedenheiten kommen könnte…)

Apropos Bonifazius, (das ist mein Bärchen): Der hat morgen demnach also Namenstag...er ist ein „Eisheiliger“. Oder doch eher ein "Heißheiliger"?
Ich habe eine Tafel Tiramisu- Schokolade für ihn versteckt, weil er die besonders gerne mag.( und ich auch!) Aber nix verraten!
a presto
m
a p
m

07 Mai 2007

Neu verliebt...

Es hat sich schon seit ein paar Monaten angedeutet aber seit gestern morgen bin ich mir sicher: ich habe mich neu, unsterblich verliebt.
Ich lief alte Wege die ich neu erkannte. Die zu mir sprachen, seit Wochen schon sprechen und mir von damals erzählen als ich mit den gleichen Augen wie heute diese Wege beging. Ein neues Erkennen. So als ob ich lange Zeit das nicht mehr sehen konnte, mein Herz, mein Gefühl nicht mehr ganz offen war für das Wesentliche das doch so nah vor mir lag. Es ist ein Eintauchen in diese neu erwachte Liebe die wie eine Verschmelzung auf mich wirkt. Ein Gefühl das ich gleich platzen müsste vor Freude, über diese Glücksmomente dieser Neuen „Alten Liebe“

Ich sehe sie sind ein wenig verwundert! Was hat denn so eine private Sache in einem Gartentagebuch zu schaffen? Werden sie sich fragen.
Nun könnten sie mich lächeln sehen: Denn was ich da als neue „Alte Liebe“ beschrieben habe ist nicht anderes als eine „versuchte“ Liebeserklärung an meine wieder entdeckte Landschaft um den Katzenbuckel…an die duftenden Heu-…und Margeritenwiesen… and die Weißdornhecken…die wirklich gestern ein Gefühl unglaublicher Freude auslösten als ich diese alte Verbundenheit neu spürte. Vielleicht weil ich dieses Gefühl in den letzen Jahren stark mit zwei anderen Orten verbunden hatte,es dort auch oft sehr intensiv erlebt habe und für die ich auch Liebeserklärungen schreiben könnte, mit anderen Tiefen, aber in gleicher Intensität.

Eine Liebe nimmt der anderen nichts weg! Jedes Lieben ist eine Bereicherung im Leben.
Sollte man es nicht ein wenig bedauern, dass dies in unserem Kulturkreis nur Gültigkeit für Landschaften, für Musik, Kunst und die Dichtung zu haben scheint? Obwohl es doch so langsam an der Zeit wäre...( meine ich... oder bin ich eine Illusionistin...???) diese "Lieben können", genau mit den Vorzügen, mit dem Andersein, mit der Exklusivität und Stärke, auch auf die zwischenmenschliche Ebene zu erweitern!
ein allerliebster Gruß für den Abend...
m
a p
m

Blau-Regen...


Blau-Regen…

In den letzten Tagen habe ich oft die Worte: „Es sollte endlich Regnen“ gehört! Ich stimmte diesem Wunsch natürlich auch zu, denn die Erde war so trocken wie schon lange nicht mehr, hart und verschlossen. Das Grün war nicht mehr strahlend, saftig sondern schon ein wenig matt und staubig geworden in diesen sommerlich anmutendenTagen: Eine alte Freundin, die ich besuchte um ihren geradezu atemberaubenden Blau-Regen zu bewundern sagte: "Es heißt doch Blau-Regen… also braucht diese Pflanze Wasser", so dass ich ein wenig erschrocken an meine zwei Blau-Regen dachte, denen ich am Abend dann gleich einige Gießkannen spendierte.
Nun hat der lang erhoffte Regen den ersten Durst der ausgetrockneten Erde ein wenig gestillt. Es ist kühl geworden und windig aber eine Erfrischung für die Natur denn sie erstrahlt in neuem Glanz.
Eine Stelle in meinem Gärtnerherz wünscht sich auch noch mehr Regen… starken Landregen der bis in die Tiefen der Baumwurzeln reicht. Aber die Sehnsucht nach der Sonnenwärme folgt bei mir immer schon nach den ersten Regenstunden…Aber Geduld! Der Regenzauber mag walten!


Manchmal denke ich auch jeder Mensch hat seine ihm angeborene Lebenstemperatur. Vielleicht ist es eine Erinnerung an unsere Abstammung oder es ist die Temperatur der Geburtsstunde die diesen Sonnenhunger...oder Schneehunger.. beeinflusst.
Oder es sind ganz andere Gründe, Kindheitserlebnisse die mit Sommer ( oder Winter... und Kälte)und Wärme zu tun haben, die Sommerferien vielleicht, oder noch andere die mir aber nicht einfallen wollen.
So bin ich also doch lieber mit der Gießkanne unterwegs als mit dem Regenschirm. ( aber ich weiß: Regnen sollte es…!!!)
a presto
in der Sonne
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a p
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