09 Mai 2019

Die Würde der Pflanzen...


Liebe Gartentagebuchleser,
wie versprochen bin ich heute wieder da und schreibe eine Zeile.
Der Grund weshalb ich da bin und nicht im Garten ist dem wundervollen Regenwettergott zu verdanken welcher sich endlich der nach Wasser dürstenden Erde erbarmt. Es regnet und stürmt! Schön!
Andererseits bremst es auch allerlei Aktivitäten aus die ich lieber bei wärmendem Sonnenschein ausübe. Besonders wäre hier das Unkraut rupfen zu nennen, auch um die Staudenbeet dabei auf zu lockern und an den begonnenen „Gartenbaustellen“ weiter zu wirken.
Noch dringlicher ist aber das Säen und das Einpflanzen neuer „Errungenschaften“ Im Vertrauen gesagt es sind die „Haare der Mutter Erde“ welche mich zunehmend in ihren Bann ziehen. Wie jede  „relativ“ neue Liebe muss ich auch Molinia, Carex, Pennisetum, Stipa oder Panicum und Miscanthus erst noch eingehender kennen lernen, doch einige Besonderheiten aus dieser Auswahl kenne ich immerhin schon gut und konnte mir die anderen Gefährten passend zu den schon anwesenden Beetstauden auswählen.

Eigentlich wollte ich aber nur kurz schreiben, dass ich gestern in einem Gespräch von m/einer “ Pflanzenethik“sprach und just in diesem Moment, neugierig geworden ob es dazu etwas zu lesen gibt, - die eine oder andere interessante Website über dieses Thema fand. 


Ich erzählte davon, dass es mir fast unmöglich ist eine austreibende Pflanze, wie z. B. den schon geschädigten Buchsbaum aus der Erde heraus zu reisen und damit endgültig zu zerstören. Es widerstrebt mir aufgehende Stauden auszujäten oder die kleinen Pflänzchen der ausgefallenen Calendula oder Cosmea.  Doch was soll ich tun?  Ich kann doch unmöglich allen ein Plätzchen geben, - dazu müsste mein Garten in ein exponentielles Wachstum eintreten und ich bräuchte dann gleichzeitig ,-  zwar etwas weniger exponentiell, -   willige, tatkräftige Gärtner welche sich in diesem Eden ausleben dürften. Natürlich mit einer ähnlichen Demut und Pflanzenethik ausgestattet wie ich sie erlebe. Was dann zur Folge hätte… das können sie sich ja ausmalen!

Andererseits muss ich( oder besser müsste ich! ) einfach „durchgreifen“ Grenzen setzen und meinen Garten-Plan durchziehen, sonst macht der Garten bald was er will und lässt sich nichts mehr sagen!

Eine echte Ambivalenz, welche ich nicht alleine aus dem Gartenleben kenne!

Apropos: schon seit vielen Jahren ärgere ich mich über den unachtsamen Umgang mit den Pflanzen in den großen…………... Da stehen tausende Beetpflanzen auf den Rollwägen, oftmals stock trocken, ausgelaugt und verwelkend, in der Sonne oder frierend im Schatten,- Nähe der Eingänge. Wegwerfartikel welche nach der „Saison“ „entsorgt“ werden und neue „Saisonwaren“ Platz zu machen. Oder ich ärgere mich wahnsinnig wenn mitten in der Vegetationszeit Bäume und Sträucher gekappt werden, - ohne Mitgefühl für die Pflanzen oder gar Sinn für Schönheit.
Doch gut, - ich könnte noch weiter ausholen und in die Ethisch- Philosophische Betrachtung  dieses Themas “Pflanzenethik“  wie ich sie verstehe,- einsteigen… aber recherchieren sie, falls es sie interessiert,- selbst nach was dazu schon gesagt wurde.

Mit Emotion nachdenklich kann man über viele Dinge werden, über wirklich sehr, sehr viele!

Herzliche Grüße
Margit… 
und wer ein paar „Blumenkinder“ aufnehmen möchte wird mich im Garten finden.