23 August 2006

Gartenbesichtigung...

Liebe Gartenfreunde
Es ist mir immer wieder eine große Freude Gäste in meinem Garten begrüßen zu dürfen.
Aus gegebenen Anlässen heraus möchte ich jedoch darauf hinweisen, dass der „Garten für Elise“ nur zu den in der Rubrik: Termine genannten Tagen für alle Gartenfreunde geöffnet ist. Eine Besichtigung außerhalb dieser Zeiten ist nur nach telefonischer Absprache möglich, da ich natürlich nicht immer in meinem kleinen Paradies verharre, sondern gerne auch mal andere „Paradiese“ besuche und weil der Garten außerhalb der genannten Zeiten ein durchaus privater Garten ist.
Mit den herzlichsten Grüßen an alle „Gartenreisende“… und immer neugierig auf Begegnungen und Gespräche im herbstlich anmutenden Garten für Elise.
Der letzte Tag der offenen Gartenpforte des Jahres 2006 unter dem Motto: Holunder... ( nehr Information unter Rubrik: Termine...)findet am Sonntag den 17. September statt. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass das Wetter die Vorbereitungen auf diesen Gartentag auch zulässt. Aktuelles dazu ist dann hier im "Gartentagebuch" zu lesen.

08 August 2006

Sommerfrische..

Oder: Endlich Ferien!

Liebe Gartenfreunde.
Wie es scheint sind die wirklich heißen Tage erstmal vorüber und wir Gärtner konnten endlich unsere Buchsbäumchen schneiden. Ich mag diese Arbeit denn sie birgt soviel gestalterische Kreativität was zusammen mit dem gleichmäßigen „schnipp-schnapp“ der Schere auch eine durchaus meditative Tätigkeit sein kann.
Natürlich habe ich auch noch all die verblühten Stauden, zuvorderst meinen treuen Frauenmantel zurückgedrängt und auch meine sattgrünen Eiben geschnitten. Der Regen lässt die Pflanzen trinken und sie erholen sich schnell von mir…
Buchsbaumschneiden erinnert mich auch an die Barockgärten die ich sehr bewundere und liebe, so sehr, dass ich in diesem Jahr unzählige Stecklinge sanft aber sicher in die mit Erde gefüllten Gefäße drückte. Ein Gartenfreund der mir bei meinem Tun einige Zeit zusah fragte mich einigermaßen fassungslos: „Du, was um Himmels Willen willst du denn mit diesen Mengen von Buchsbäumchen machen!“ Ich wusste natürlich, das mich zum Einen die Lebendigkeit der Natur aufrief dies zu tun, aber zum Anderen spielte da ein Traum die Hauptrolle den ich ihm auch erzählte…
Dann habe ich noch Beete abgeräumt um den Feldsalat für die Wintersalate zu säen.
Gestern Nachmittag konnte ich dann meine Gartenarbeiten für einige Tage abschließen und ich freue mich riesig auf meine kleinen Reisen zu den magisch verwunschenen Orten die mich nun leise rufen.
Ich freue mich auch sehr auf hoffentlich noch viele warme, sonnige Tage im August, meinem Lieblingsmonat. Vielleicht hat mein alter Hermann Hesse recht wenn er schreibt.. „Es ist die Temperatur des Geburtmonats, sein Wesen, das man sein ganzes Leben beibehält.“
Ich liebe diesen Monat auch so sehr weil er die Farben anders glühen lässt, mit einer Intensität die nur er zu schenken weiß. Ich liebe diesen Monat weil schon die süße Reife in den Früchten zuspüren ist und die sanfte Melancholie die den Herbst einläutet. Ich liebe diesen Monat weil ich damit die Ferien meiner Schulzeit verbinde, die wilden, freien Spiele auf dem Bauernhof.
Und in diesem Jahr liebe ich den August ganz besonders, weil er so reich ist am Leben mit all seinen Facetten.


Nun beginnt also die „Sommerfrische“… (ich hoffe bald wieder „Sommerwärme“… ) die Ferien… und ich möchte heute allen Gartenmenschen und meinen Freunden herzlichst wünschen, dass all eure Sinne die Fülle, die sinnliche Tiefe, die Seele meines Lieblingsmonats zu spüren bekommen.
Augustmondgruß
a p m
a presto

PS. Natürlich wirft mein letzter Gartentag am 17. September schon seine mystisch, lichten Schatten voraus… Holunder...

Blaue Hortensie...


Blaue Hortensie
So wie das letzte Grün in Farbentiegeln
sind diese Blätter, trocken, stumpf und rauh,
hinter den Blütendolden, die ein Blau
nicht auf sich tragen, nur von ferne spiegeln.

Sie spiegeln es verweint und ungenau,
als wollten sie es wiederum verlieren,
und wie in alten blauen Briefpapieren
ist Gelb in ihnen, Violett und Grau;

Verwaschnes wie an einer Kinderschürze,
Nichtmehrgetragnes, dem nichts mehr geschieht:
wie fühlt man eines kleinen Lebens Kürze.

Doch plötzlich scheint das Blau sich zu verneuen
in einer von den Dolden, und man sieht
ein rührend Blaues sich vor Grünem freuen.

Reiner Maria Rilke
Aus: Neue Gedichte (1907)

Eines meiner ( zum Gartenpoesietag auserwählten...) Gartengedichte. Ist es nicht zu schön für noch mehr Worte?