29 April 2010

Vorfreude...

Liebe Gartenfreunde
Sicherlich hat der eine oder andere Leser dieser Top- Neuigkeiten die Aktualität vermisst.
Immer noch erscheint der „Hasenfranz“ und das war ja zu Ostern!
Wie schrieb ich in meinem Anschreiben zum Aprilupdate: Es wird höchste Zeit für uns Gärtner endlich wieder warme lebendige Erde zu spüren, zu pflanzen und zu säen. Höchste Zeit die Ärmel hoch zu krempeln um zu tun was zu tun ist!
Nun, ich habe die Ärmel hochgekrempelt und einen Grossteil der anfallenden Gartenarbeiten, die mir der harte kalte Winter hinterlassen hat, bewältigt.
Es war sehr viel zu tun! Eine Decke von Moos lag über dem Schattenstaudenbeet und im Kräutergarten sind Salbei und Thymian erfroren. Dafür hatte sich der Bärlauch aus seiner Tonschale befreit und wuchs überall zwischen dem Liebstöckel und Schnittlauch empor.
Die Efeuwand die den „Blauen Garten“ beschützte hat sehr gelitten und ich weiß noch nicht ob sich das als unsterblich geltende Immergrün noch mal erholt.
Manche Sandsteingehwegplatten waren zerbrochen und ich ersetzte sie durch neue, was ein anstrengendes Unterfangen war.
Dann gab es da noch meine herbstlichen Notizen über die Stauden die ich unbedingt umpflanzen wollte. Ebenfalls eine tagelange Arbeit, denn es waren Einige auf meinem Zettel vermerkt, so dass ich manchmal nicht mehr wusste wo ich zuerst mit der Arbeit beginnen sollte. Dies ist ja das Seltsame im Frühjahr. Zaghaft beginnen die Pflänzchen zu wachen, aber wehe es kommen ein paar sonnige Tage, dazu ein erfrischender Regenschauer und schon schießen sie los als wollten sie einen Wettlauf gewinnen. Vielleicht den Wettlauf mir uns Gärtnern, denn so schnell wie das Wachsen und Blühen beginnt, sind wir manches Mal nicht und verschieben das Umpflanzen dann kurzerhand auf den Herbst!
Vorne auf der Wiese war das Sandsteinmäuerchen eingestürzt, das Werk eines wilden Maulwurfes wie ich vermute. Ich habe es wieder in Ordnung gebracht, gut, dass die Steine nicht zu schwer für mich waren.

Gestern spazierte ich durch den Garten und war vollauf zufrieden! Überall leuchten die zartgelben Gartenschlüsselblumen zusammen mit den blauen Blütenwolken des Kaukasusvergissmeinnichts, der Buchsbaum treibt saftiggrün aus und die Felsenbirne blüht überschwänglich. Ein paradiesischer Anblick, ein unbeschreibliches Gefühl plötzlich wieder Eins zu sein mit dem Garten, seiner unbändigen Lebenskraft und seiner Schönheit.

Liebe Gartentagebuchleser
Bitte haben sie noch etwas Geduld, falls sie schon nach neuen Terminen für die Gartentage 2010 Ausschau halten. Ich möchte mir noch etwas Zeit nehmen um neue Gartenideen zu verwirklichen und kann den Arbeitsaufwand dafür nicht sicher einschätzen.
Wer weiß welche Überraschung sie danach hier im "Garten für Elise" erwarten wird?


Auch die ins Auge gefassten Gartenthemen möchte ich ihnen heute noch nicht verraten, sie sind abhängig von den weiteren Entwicklungen dieses Frühjahres

Ich freue mich aber schon sehr darauf ein abwechslungsreiches, fabelhaftes, poesievolles Gartenjahr mit ihnen zu verbringen.

Ciao alla prossima

Herzliche Grüße
bis demnächst
Margit

Blumensträußchen im Frühling

Kennen sie auch die Frage: "Warum ist der Mai ein so gefährlicher Monat?" "Ja, weil doch dann die Bäume ausschlagen"...
Der Wonnemonat Mai verströmt einen ganz besonderen Zauber. Mit einem Mal ist alles wieder neu. Die Sonne scheint, die Wiesen sind grün und die Obstbäume stehen in voller Blüte. Ich liebe die Buchenwälder, die zum Maien ihre zartgrünen Blätterdächer über den verblühten Waldanemonen ausbreiten, ganz besonders. Dies ist für mich das endgültige Anzeichen des nahenden Frühsommers.
Ein wenig gefährlich ist der Monat Mai wirklich, meine ich, denn er verlockt immer noch dazu einfach mal so richtig Unsinn zu machen oder, genau wie die Bäuem, über die Stränge zu schlagen...
So eine Ahnung von maigrünhafter Leichtigkeit verströmt auch der kleiner Auszug aus meiner Kindheitserinnerungs-Geschichte: Frühling


..."Wir rannten den ganzen Tag durch die Hintertür des alten Bauernhauses rein und durch die Haustür wieder raus. Wir zogen lärmend durch den warmen Kuhstall, und schauten bei der Stallarbeit zu bis die Mannsleute genug von unserem Unsinn hatte und uns hinaus warfen.
Immer wenn wir Hunger spürten stürmten wir in die Küche. Wir schnitten uns gewaltige Stücke von den frisch gebackenen Roggenlaiben und streuten etwas grobes Salz auf die dick mit goldgelber Butter bestrichenen Scheiben, meine Vorliebe galt dem, mit selbst gemachten „weißen Käse“ und mit Marmelade bestrichenen Brotschnitten. So gestärkt, wurden unsere Spiele immer übermütiger. Wir kletterten auf die Bäume wir bauten Höhlen aus Ästen und Zweigen.
Einmal hatte ich die Idee endlich eigenes Geld zu verdienen. Die Apfel und Birnbäume hatten gerade die ersten Knospen geöffnet. Ich hielt meine Mitstreiter an, diese kleinen „Blumensträußchen“ abzupflücken, um sie dann im Dorf feil zu halten. Zuerst hatten wir einen tollen Erfolg. Die Leute lachten und kauften bei uns ein. Bald hatten wir einige Zehner und Fünfpfennigstücke gesammelt. Doch dann kam eine herbe Enttäuschung. Ein Bauer schimpfte mit uns und meinte diese „Blume“ könnte er sich schon selbst pflücken. Na ja, wir waren zu dem Zeitpunkt sowieso schon fast ausverkauft. Mit dem verdienten Geld liefen wir zum Bäcker und holten uns Brausetütchen und Nussschokolade"...

Margit, mit warmherziger Erinnerung. April 2003


Das eigene Geld zu verdienen war damals sicher noch einfacher als heute. Es brauchte nur ein paar Apfel- oder Birnbaumblüten die wir verkauften und schon konnten wir Kinder zum Bäcker laufen um uns Nussschokolade zu holen.
Inzwischen ist fast alles schwieriger geworden, nicht nur das eigene Geld zu verdienen! Vielleicht sollte ich diese „Geschäftsidee“ die ich als kleines Mädchen hatte auf das Heute übertragen und wiederum kleine „Blumensträußchen“ feilbieten.
Ja, ich sollte es probieren! Etwas abgewandelt, weitergedacht, in übertragenem Sinne gesehen. An Ideen mangelt es mir auch heute noch nicht!

Bald mehr davon!
Geheimnisvoller Gruß

Margit

03 April 2010

Hasenfranz...???

Es war einmal ein klitzekleiner Hase...
So beginnt eine niedliche Ostergeschichte die ich neulich zum Vorlesen heraus suchte.
Ostergeschichten für Kinder finde ich (fast...denn manchmal sind sie auch etwas an den langen Hasenohren herbeigezogen...) immer fröhlich. Obwohl die Kinder genau wissen, dass es die Hühner sind die die Eier legen, so wollen sie diese doch von den Osterhasen angemalt und versteckt kriegen.Es ist ein Spiel! Ein übermütiges Such- und Findespiel, dass so gut zu den ergrünenden Wiesen und der austreibenden Natur passt.
Heute möchte ich ihnen einen kleinen Abschnitt aus meiner Geschichte: "Osterfest" als "Zwiebelschalenüberraschung" schenken.


...Am Ostersamstag stieg ich die steile Holztreppe hoch zum „Vorboden“ um die alten Brotnäpfe herunter zu holen. In der Küche war ein geschäftiges Treiben angebrochen. Meine Tante knetete den Nudelteig, und ich formte mit klebrigen Händen eifrig meine Markklößchen für die Festtagssuppe. In der gusseisernen Pfanne schmorte der Braten und ein köstlicher Duft stieg uns in die Nase. Und in der Schüssel ging der Hefeteig bis er über den Rand lugte. Dies war der Tag an dem wir das Ostersonntagsessen vorbereiteten. Waren alle Töpfe und Pfannen in der Speisekammer verstaut, und der leckere Kuchen aus dem Backofen geborgen, begann die lustige und hochinteressante „Osterhasenarbeit“. Alte schwarze Töpfe gefüllt mit Kräutern und Zwiebelschalen, die Strohnäpfe und eine Speckschwarte verwandelten die Küche in eine alchimistische Werkstatt. Unzählige Eier wanderten in die geheimnisvoll dampfenden Töpfe. Ich war in meinem Element immer ganz gespannt auf die Farben der Eier die sich immer änderten, je nach Konzentration der zugegebenen Kräuter und Schalen. Den letzten „Schliff“ erhielten die Eier nun mit der Speckschwarte. Das Fett ließ die satten natürlichen Farben leuchten.

Der Ostermorgen begann für mich mit einem Gefühl der Leichtigkeit und der Freude. Wir rannten in die randvolle Speisekammer und schlugen die Leinentücher zurück die den verlockenden Kuchen vor hungrigen Fliegen schützen sollte. Fröhlich kauend zogen wir uns auf die Treppenstufen vor der Haustür zurück. Wir warteten auf unser Ostersignal.„ Der Osterhase war da“ Natürlich wussten wir schon Bescheid über die wahre Identität des Osterhasen, ich selbst half ja beim Eierfärben. Aber es war einfach ein tolles heiteres Spiel. Die Obstbaumwiese barg ihre Ostergeheimnisse. Hinter jedem Baum konnte ja ein buntes Ei oder ein Schokoladeosterhase verborgen sein. Ein Osterglückstaumel..."

Margit, mit warmherziger Erinnerung: März 2004

Frohe Ostern!
Liebe Grüße

ciao alla prossima
Margit

Dieses Blog wurde verschoben.


Dieses Blog befindet sich nun unter http://blog.garten-fuer-elise.de/.
Sie werden in 30 Sekunden automatisch weitergeleitet oder können dazu hier klicken.

Wenn Sie ein Feed-Abonnent sind, aktualisieren Sie Ihr Feed-Abonnement bitte auf
http://blog.garten-fuer-elise.de/rss.xml.